Freitag, Mai 12, 2006
Der erste Arbeitstag

Am ersten Arbeitstag zeigte sich, was in der Klasse für ein Potential steckte: Die Abrissarbeiten am Haus gingen sehr schnell vonstatten, die Jungs haben richtig reingehauen, so dass schon bald mit Hilfe von Bohr- und anderen Hämmern das Dach und eine Seitenwand entfernt wurden. Aber das Haus wurde nicht blind abgerissen, sondern die Ziegelsteine wurden zur weiteren Verwendung gesäubert und aufgestapelt.
Andere Gruppen übernahmen die Aufgabe, die Gräben freizulegen, d.h. sie von Erde, Pflanzen und deren Wurzeln und Steinen zu befreien. An manchen Stellen nahm die Arbeit archäologische Ausmaße an, denn die Gräben mussten erst wiedergefunden werden. Diese Aufgabe wurde mit Hacke, Schaufel und Spaten voller Energie und Ausdauer in Angriff genommen – jedenfalls in den meisten Fällen! Auch nachdem die Bauarbeiter mit dem Aushub der Baugrube einen der Gräben wieder zuschütteten, verließ der Humor die Schüler nicht und sie machten sich recht unbeeindruckt daran, den Graben wieder frei zu legen.
Ein Teil der Schüler ging dann abends ins örtliche Wellnessbad, um den Strapazen des Tages zu entfliehen, andere nutzten das Dorf für kleine Ausflüge und schließlich klang auch dieser Abend wieder am Lagerfeuer aus. (Nur nicht für die Schülerinnen, die sich Spätabends noch in den falschen, viel zu männlichen Zimmern befanden und deswegen jetzt in den Folgetagen mit besonderen Aufgaben betraut werden J No risk no fun.)
Das Dorf Velem ist ein kleines Straßendorf mit ungefähr 350 Einwohnern, wenigstens sommers, denn hier befinden sich einige Sommerhäuser von Städtern, schön gelegen an den letzten Hügelausläufern, die aus Österreich nach Ungarn hineinragen. Im Winter sollen deutlich weniger Menschen hier leben. Die Menschen sind sehr freundlich, doch verstehen wir nichts, weil wir diese ganz eigene, ungarische Sprache bis auf wenige Zauberwörter nicht beherrschen!